Neben den Animationsfilmen von Noureddin Zarrinkelk integrierten Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanian auch Sequenzen aus iranischen Spielfilmen in die Ausstellung. Im Eingangsbereich oberhalb der Kasse ist in der Ecke ein kleiner Fernseher angebracht, auf dem die Anfangssequenz von Masoud Kimiais Qeysar, Ali Hatamis Hassan Kachal und Ausschnitte des Theaterstücks City of Tales von Bijan Mofid zu sehen sind.
Masoud Kimiai, Qeysar, 1969
Masoud Kimiais (*1941) Qeysar gilt als Meisterwerk des iranischen Kinos, das dem Film Noir das Tor öffnete. Die Eingangssequenz stammt vom damals jungen Abbas Kiarostami (*1940), der in den 1970er Jahren zu den wichtigen Protagonisten der zweiten Nouvelle Vague des iranischen Films gehörte.
Bijan Mofid, Shahr-e Qesseh / City of Tales, 1968
Die zusammengeschnittenen Sequenzen stammen aus dem Theaterstück Shahr-e Qesseh / City of Tales. Das Stück ist Satire und Musikstück in einem und kritisiert und persifliert mit beissendem Witz und Tiermasken die moderne iranische Gesellschaft. Erstmals am Shiraz Festival unter Beisein der Königin aufgeführt, schockierte es die iranische Theaterwelt.
Ali Hatami, Hassan Kachal, 1970
Hassan Kachal von Ali Hatami (1944–1996) ist ein klassisch persischer Film, der von iranischen Volkserzählungen inspiriert wurde und als erstes iranisches Musical gilt. Die Titelsequenz stammt vom Künstler Abbas Bolukifar (1942–2000) und setzt sich aus verschiedenen Nah- und Detailansichten eines Kaffeehaus-Bildes zusammen, wie sie im Iran überall zu sehen waren und zu öffentlichen Erzählungen dienten. Ein solches Kaffeehaus-Bild von Bolukifar hängt nun auch in der Ausstellung über dem Fernseher.