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Stefan Tcherepnin
S.A.D. Eyes

PVC, Schaumstoff, Plastikkugeln
2 Teile, je 7.6 cm
Edition: 200

Mit Zertifikat

Aufmerksame Besucherinnen und Besucher der Kunsthalle Zürich begegneten dem Künstlernamen Tcherepnin gleich in zwei Ausstellungen dieses Jahr. Während in der Ausstellung Georgischer Modernimsus: Die Fantastische Taverne zeitweise die «Georgische Rhapsodie für Cello und Orchester» (1922) von Alexander Tcherepnin zu hören war, hing in der Ausstellung 100 Wege des Denkens ein Werk von Stefan Tcherepnin: 2 schwarze Bälle, die als Augenpaar von der Wand glotzten («Vision Double», 2015).

Es besteht tatsächlich eine Verwandtschaft zwischen den beiden Künstlern: Stefan Tcherepnin ist der Enkel des russischen Komponisten Alexander Tcherepnin, der zur Zeit des georgischen Modernismus in Tbilisi lebte und später nach Zwischenhalten in Shanghai und Paris nach Chicago übersiedelte. Stefan Tcherepnin wiederum wurde in Boston geboren und lebt und arbeitet heute in Brooklyn. 2016 war er Teil von Tbilisi 16, dem experimentellen Kunstfestival der Kunsthalle Zürich in Georgien. Im Rahmen des neuen Traditionsformats Löwenbräu Lebt!, der Performance-Nacht der Kunsthalle Zürich, führte Tcherepnin im Dezember 2018 ein Konzert der «Noise»-Musik auf.

Die vielen Tätigkeiten und Interessen von Stefan Tcherepnin lassen sich kaum auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Vielen ist er bekannt als Komponist und Musiker, als einer, der mit Synthesizern arbeitet und von Seth Price oder Karl Holmqvist zu Jam-Sessions eingeladen wird. In verschiedenen Ausstellungsprojekten, wie zuletzt in der Einzelausstellung THE MAD MASTERS im Stedelijk Museum Amsterdam 2018, zeigt sich Tcherepnin auch als bildender Künstler. Statt einen formellen Bogen zu spannen, spielt Tcherepnin in dieser Ausstellung mit Figuren, die aus der amerikanischen TV-Serie Sesamstrasse stammen könnten und von nice bis nasty reichen. Gern gibt Tcherepnin zu, vom Fernseherlebnis seiner Jugend zu zehren: «Ich mag unheimliche Szenen und blöden Humor.»

Die pelzigen Monster waren auch schon in Ausstellungen in der Galerie Francesca Pia in Zürich und Freedman Fitzpatrick in Los Angeles zu sehen, wo sie einen Flügel bekleideten oder als Teppich auf dem Boden lagen: Das Bild des Pelzmonsters als musikalisches Thema, das variiert und rekomponiert werden kann. In reduzierter Form verliert das Monster schliesslich seinen charakteristischen Synthetikpelz, so dass nur noch die Glubschaugen übrig bleiben. Dieses Augenpaar ist vielleicht so etwas wie Tcherepnins signature piece. – Rebecka Domig

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