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Kaspar Müller

Kadist – Kunsthalle Zürich Production Award

27.09.–10.11.2013

Mit forever alone and around the world (2013) stellt die Kunsthalle Zürich die im Rahmen des ersten Kadist – Kunsthalle Zürich Production Award realisierte Videoarbeit des Schweizer Künstlers Kaspar Müller (geb. 1983 in Schaffhausen, lebt und arbeitet in Zürich und Berlin) vor.

Der erste Kadist – Kunsthalle Zürich Production Award ermöglichte die Realisierung von Kaspar Müllers Video forever alone and around the world (2013). Die Arbeit ist Teil eines laufenden Projekts des Künstlers, das sich mit historischen Stadtzentren befasst, insbesondere mit den Altstadtquartieren von Colmar und Strasbourg. Müller entwickelt – ausgehend von seinen früheren Ausstellungen – eine Serie visueller Studioaufnahmen, die eine halb reale, halb fiktionale Zusammenfassung des Gesamtprojekts darstellen.

Das erste Kapitel, Colmar & Strasbourg (Blue-Ray, 42 Min.), wurde 2010 in Kaspar Müllers Einzelausstellung anlässlich des Manor Kunstpreises im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen gezeigt. Darin besucht ein junger Mann mit grossem Hut die beiden im Film kaum zu unterscheidenden Städte im französischen Elsass. In passiv-aggressiver Stimmung streift er an den historischen Schauplätzen herum und lässt sich vom Besucherstrom treiben. Er besteigt ein Schiff für Touristen, das auf den Kanälen mitten durch die sorgsam inszenierten mittelalterlichen Stadtviertel fährt – ein krasser Kontrast zu den geschwungenen Glasfassaden des neu erbauten Europäischen Parlaments. Für seine Ausstellung I was in Trinidad and learned a lot, 2011 in der Galerie Francesca Pia, schuf Kaspar Müller eine komplexe Installation, zu der auch eine Serie von Videostills aus diesem Film gehörte. Er färbte die Standbilder blau ein und präsentierte sie zusammen mit plastischen Arbeiten, die im wahrsten Sinne des Wortes Artefakte aus Aquarien oder Ruinen aus der Tiefe des Meeres zitierten – als wäre die Erinnerung an das früher gezeigte Video in Form einer unheimlichen Reise nach Atlantis reinszeniert worden.

Auch das Video forever alone and around the world (2013) wird in mehreren Kapiteln präsentiert: Anfang 2013 war es als «Dummy-Version» Teil von Müllers Ausstellung in der Green Gallery in Milwaukee ausgestellt, ab dem 27. September ist die Arbeit nun im Rahmen des Kadist – Kunsthalle Zürich Production Award zu sehen und wird in der umfassenden Einzelausstellung des Künstlers in der Kunsthalle Bern (19. Oktober bis 1. Dezember 2013) gezeigt.

Kaspar Müller studierte bildende Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel, wo er 2009 gemeinsam mit dem Geschwisterpaar Flora und Emil Michael Klein den Kunstraum Galen ins Leben rief. Neben Einzelausstellungen in der Galerie Francesca Pia in Zürich und bei Gasconade in Mailand war er an diversen Gruppenausstellungen beteiligt, etwa The Log-O-Rithmic (2012) im GAMeC in Bergamo oder Corso Multisala (2011) in der Kopenhagener Kunsthal Charlottenborg.

Kadist - Kunsthalle Zürich Production Award

Der Kadist – Kunsthalle Zürich Production Award ist eine Kooperation der Kadist Art Foundation Paris und der Kunsthalle Zürich. 2012 initiiert, wird die Auszeichnung vorerst die nächsten drei Jahre jeweils jährlich verliehen.

Der mit EUR 10'000 dotierte Preis hat das Ziel, junges zeitgenössisches Kunstschaffen in der Schweiz zu fördern, indem die Realisation eines neuen Werks oder Projekts sowie dessen Präsentation im nachfolgenden Jahr unterstützt wird. Diese organisiert die Kunsthalle Zürich in Zusammenarbeit mit dem Preisträger oder der Preisträgerin als Ausstellung in den eigenen Räumlichkeiten, an einem anderen Ort oder aber in einem anderen geeigneten Format.

Nominatoren 2012: Fredi Fischli / Niels Olsen, Studiolo, Zürich, Simon Maurer, Leiter Helmhaus, Zürich, Beatrix Ruf, Direktorin Kunsthalle Zürich

Jury: Die Jury besteht aus den Nominatoren und drei BeraterInnen der Kadist Art Foundation (Sandra Terdjman, Jeremy Lewison und Jens Hoffmann).

Die Kunsthalle Zürich erhält regelmässig Unterstützung von: Stadt Zürich Kultur, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Zürcher Kantonalbank – Partnerin der Kunsthalle Zürich, LUMA Stiftung, Evelyn Lingg, Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung, Bloomberg L.P., Ringier AG

Der besondere Dank des Künstlers gilt Frederic Schwarz (BHS Architekten Zürich).