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DYOR

08.10.2022–15.01.2023

Die Ausstellung DYOR hat eine eigene Website mit ausführlichen Informationen zu jedem Teil der Präsentation.

Alice Henkes von SRF Kultur Kompakt hat die Ausstellung besucht (00:12:47)
Kuratorin Dr. Nina Roehrs beim KAP Podcast

Vor kaum mehr als zwei Jahren tauchte für viele wie aus dem Nichts eine neue Kunstwelt auf. Sie ignorierte Museen, Galerien, Kurator:innen, Kritiker:innen (kurz: die gesamte etablierte Kunstwelt), rückte aber mit Millionen an und sorgte für viel Aufregung. Diese neue Kunstwelt (wenn sie denn wirklich neu ist), basierte auf einer neuen Technologie (Blockchain), verfügte über ein eigenes Vertriebssystem (Web3), über unregulierte ästhetische Vorstellungen (sichtbar gemacht durch NFTs), über digitale Währungen (Crypto Currencies), über neue Räume für Diskussion, Kritik und Promotion (Discord Channels und Twitter) sowie neue Formen der Partizipation. Die Reaktionen darauf waren heftig, von massloser Begeisterung bis kategorischer Ablehnung, von überzogenen Hoffnungen bis dunklen Weltuntergangsphantasien, von Faszination für plötzlichen Reichtum und Kritik am Energieverbrauch. Die Kunstwelt reagiert empört mit den immergleichen Vorwürfen «Das ist keine Kunst!» oder «Das ist nur Kommerz!» Dasselbe sagte das Bildungsbürgertum vor Jahren über Joseph Beuys und Andy Warhol.

Kuratorin Nina Roehrs stellt die Ausstellung DYOR vor

In den letzten Monaten hörte man mehr und mehr Leute sagen, dass es vielleicht doch etwas damit auf sich hat, dass dieses oder jenes interessant sei und Potential habe, dass die Blockchain bleiben wird, dass sie für die Musikindustrie bedeutend sein wird, dass NFTs sich vielleicht nicht durchsetzen, dass die Technologie unbekannte Formen der Partizipation erlaube, das PFP (Profil Pictures) cool, aber schon wieder out sind, dass das Metaverse noch nicht wirklich funktioniert und die nächste Blase ist, dass aber den DAOs (Decentralized Autonomous Organization, eine Art von digital-globaler Organisationstechnik) die Zukunft gehört usw. Es handelt sich, mit anderen Worten, um ein extrem vitales, junges, dynamisches, widersprüchliches, faszinierendes, problematisches, kreatives, kritisches und kritisiertes Gebiet, über das viele mehr wissen wollen und von dem sich viele angezogen fühlen. Der Hunger ist da, das Wissen fehlt vielen. Aus diesem Grund hat sich die Kunsthalle Zürich entschieden, dieser Welt eine der ersten institutionellen Ausstellungen überhaupt zu widmen.

DYOR (Do Your Own Research, Mach deine eigene Recherche) ist ein geflügeltes Wort in der Krypto-Szene. Es beschreibt die Maxime, sich selbst zu informieren, anstatt alles zu glauben, was man liest. Die Ausstellung lädt die Besucher:innen ein, sich diese neue Welt von Kunst im Kontext von Blockchain und NFT zu erschliessen. Kuratiert von Nina Roehrs, stellt DYOR Künstler:innen, Projekte und Plattformen, die die Entstehung und das aktuelle Erscheinungsbild der Krypto-Kunst Szene massgeblich prägen, in den Mittelpunkt.

In verschiedenen Sektionen macht die Ausstellung verschiedenste Welten, Vorstellung und Denkweisen zugänglich. Sie fusst auf einer vom Künstler und Krypto-Forensiker Martin Lukas Ostachowski erstellten multimedialen Timeline. Sie zeigt die Entwicklung der Krypto-Kunst auf, die Bedeutung von Communities und den Einfluss von Memes. Dies geschieht anhand konkreter, oft sehr spielerischer Projekte wie einem Pepe the Frog Raum kuratiert von Fabian Wyss (aka FWD) oder einem von den Garbage Pail Kids inspirierten DYOR: Crypto Glossary von Moxarra Gonzales und Adina Glickstein. Auf drei riesigen Drehkreuzen finden 24 Künstler:innen, Projekte und Plattformen(24 Seeders) Platz, die als Pioniere das Fundament für neue künstlerische Konzepte gelegt haben. Sie bieten Einblick in die Anfänge, sind wichtige Referenzen für die ganze Szene und haben oftmals neue Standards gesetzt. Eine ganze Wand gehört dem von Kenny Schachter erfundenen NFTism, von dem nicht klar ist, ob es ein Hoax ist, oder Realität (oder beides). Die Kunsthalle Zürich verdreifacht zudem die Fläche dieser Ausstellung mit einem Digital Space kreiert von Manuel Rossner, der mittels VR Brille betreten werden kann. Play Record Mint ermöglicht es, in spielerischer Interaktion mit generativen Kunstwerken ein eigenes digitales Kunstwerk zu kreieren und als NFT zu minten. Die von Silvio Lorusso und Sebastian Schmieg eigens für die Ausstellung entwickelte interaktive Plattform A Slice of the Pie lädt Künstler:innen aus aller Welt ein, ihre Werke ungefiltert in Realzeit auf einer LED Wand von Aussen in die Ausstellung zu bringen. Und zu guter Letzt präsentiert Andreas Gysin im Rahmen der Ausstellung die erste NFT Edition der Kunsthalle Zürich. Und wer dann noch nicht genug hat, kann sich mit Merchandise Artikeln eindecken und mit einigen NFT Give-Aways den Grundstein für die eigene Krypto-Kunst Sammlung legen.

Mit Adina Glickstein, AERAONE, AI, Alth0tas, Andreas Gysin (aka ertdfgcvb), Anna Ridler and David Pfau, Art Blocks (featuring Emily Xie, Matt DesLauriers and Tyler Hobbs), Async (featuring Alotta Money, Coldie, DiGiTAL, Farnell Newton, Hackatao, Hilton Wright II, Ishita Banerjee, Josie Bellini, lurklovesyou, Matt Kane, MG O'Shea, Mlibty, Pat Dimitri, Pop Wonder, Rutger van der Tas, Shortcut, Sparrow, Tania del Rio, Terra Naomi, Vans Design, Weinbagz, XCOPY and Zachary Winterton), Banz & Bowinkel, Bitcoin Basement, Black Swan (Penny Rafferty, Laura Lotti, Calum Bowden, Leïth Benkhedda), Botto, BucaPunk, Christian Langalis, Chrome Void, Crypsi, Cryptograffiti, CryptoWiener, DADA Collective, Damien Hirst, Darkfarms, Darky, Dim Zayan, Ditacrypto, Emblematix, EverDreamSoft, Fake Annie, FWD, Gianni Arone (aka LOVEBEING), Grant Riven Yun, grnqrtr, Harm van den Dorpel, Hitomi Matsui, Indelible Trade, Jan Robert Leegte, JB, Johannes Gees, Johnny Johnsonson, Jonas Lund, Jose Burrito, Kelian Maissen, Kenny Schachter, Kero, Kevin Abosch, Kim Asendorf, Larva Labs, Lord Jamie V. Shill, Lorna Mills, Luis Simo, MandarineMarie, Manuel Rossner, Marcus Connor, Martin Lukas Ostachowski (featuring Christian Langalis, Cryptograffiti, EverDreamSoft, Kevin Abosch, Marcus Connor, Martin Lukas Ostachowski and Rhea Myers), Matt Kane (featuring Alotta Money, Bård Ionson, Coldie, Giant Swan, GISELXFLOREZ, Hackatao, hexeosis, Josie Bellini, Lawrence Lee, Matt Kane, Mlibty, Oficinas TK, Shortcut, skeenee, Sparrow, Vans Design and XCOPY), Maxim Zhestkov, MBTC, MOCA (featuring Kirk Finkel / untitled, xyz), Moxarra Gonzales, MrHansel, N-N-I-A, Nancy Baker Cahill, Netidx (aka Gilles Pegel), Nikolina Petolas, Norman Comics, Olive Allen, Oni Giri, Pepenardo, playrecordmint (featuring Leander Herzog, Sasha Stiles & Nathaniel Stern and Zach Lieberman), Prateek Dhiman, Rafaël Rozendaal, Rare Scrilla, Rarejay, Rhea Myers, ROBNESS, Rochigg, Sarah Friend, Sarah Meyohas, Sarah Zucker, Shewolf, Silvio Lorusso & Sebastian Schmieg, Simon Denny, Snark.art (featuring Eve Sussman / Misha Libman), Snuxton Pack, Tasha Moon, Tek x Porkchop, terra0, Tomopen, VincentVanDough, Viva la Vandal, VSTRVL, XCOPY (featuring gremplin, JAKE THE DEGEN, Kristy Glas, Lumps, neurocolor, SHZZM, XCOPY and Zenoyis), Yotet und vielen mehr...

Mit herzlichem Dank an Armin Blasbichler, Judy Mam und Martin Lukas Ostachowski für Ideen, Ratschläge und Kontakte. Mit herzlichem Dank an das Spike Art Magazine für die Zusammenarbeit am DYOR: Crypto Glossary. Mit herzlichem Dank an Bottis Kräuter Gärtnerei für die Pflanzen, Seleform AG für die Möbel und an Leander Herzog und TZ Connect für die technische Unterstützung.

Unser Dank gilt auch denjenigen, die Werke für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben: Galerie Buchholz (Berlin, New York), Galerie Nagel Draxler (Berlin, Köln, München), Mantis Cryptos und Susanne & Werner Peyer (Zürich).

Die Ausstellung DYOR wird realisiert mit Unterstützung des Bundesamts für Kultur und der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich im Rahmen des Programms «Transformationsprojekte» der Covid-Finanzhilfen.Diese Ausstellung wird durch ein umfangreiches Vermittlungsprogramm begleitet. Alle Veranstaltungen finden sie rechts in unserer Agenda.

Presseinformationen

Für Bildanfragen, Informationen zum Ausstellungsprogramm und Interviews kontaktieren Sie bitte Aoife Rosenmeyer: presse [​at​] kunsthallezurich.ch oder +41 (0)44 272 15 15
Agenda
Oktober
Fr 07.10.
18:00–21:00

Eröffnung der Ausstellungen

Sa 08.10.
10:00–15:00

Collecting and Conserving 

17.–21.10.
09:00–16:00

COOL-TUR 2022

Do 27.10.
18:00–20:00

Art Walk West #4

November
11.–13.11.
11:00–18:00

Zurich Art November

Do 24.11.
18:00–20:00

Art Walk West #5

Sa 26.11.
11:00–19:00

Jingle Mingle 2022

Dezember
Januar
So 15.01.
15:00–17:00

Nachmittag für alle