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HUMAN VALLEY

the other side of contemporary history

13.06.2011–17.06.2012

HUMAN VALLEY ist ein Projekt von Dominique Gonzalez-Foerster und Tristan Bera für die Kunsthalle Zürich im Museum Bärengasse.

13. Juni – 14. August 2011: Summer: «Balzac Nouvelle Vague», Dominique Gonzalez-Foerster & Tristan Bera


26. August – 30. Oktober 2011: Autumn: «l'amour en a majeur», Jean-Michel Wicker, Heike-Karin Föll & Gregorio Magnani


12. November 2011 – 15. Januar 2012: Winter: «The Money Plot», Egija Inzule, Tobias Kaspar & Hannes Loichinger


28. Januar – 9. April 2012 Spring: «Microlima Zurich Tropical», Pablo León de la Barra

21. April – 17. Juni 2012 Midsummer: «Back To Nature»

Summer: «Balzac Nouvelle Vague

Die französische Künstlerin Dominique Gonzalez-Foerster (geboren 1965, lebt und arbeitet in Paris) ist durch ihre Filmprojekte, Fotografien, Raumensembles, Kollaborationen mit anderen Künstlern, Szenographien und Displaysituationen bekannt geworden. Ihre reduzierten Rauminstallationen beschreiben bestimmte Momente, schaffen über Erinnerungen und Projektionen Atmosphären und lassen transitorische Orte entstehen. Das Verhältnis des Individuums zu seiner „Umgebung“ – zwischen dem örtlichen und geistigen „Innen“ und dem „Aussen“ –, steht dabei im Zentrum.

Die Kunsthalle Zürich hat Dominique Gonzalez-Foerster eingeladen, im Erdgeschoss des Museum Bärengasse einen Bereich des Verweilens einzurichten. In Zusammenarbeit mit Tristan Bera (geboren 1984, lebt und arbeitet in Paris) entstand so ein vielfältiger Ort mit einer sich kontinuierlich erweiternden Bibliothek, Filmen und Vitrinen, der sich immer wieder neuem Gebrauch öffnet und in wechselnden Kapiteln ein fiktives und reales Programm präsentiert.

An das Foyer eines kleinen Clubkinos erinnernd, aber auch an eine häusliche Szenerie à la Godard (Une femme mariée, 1964) und mit einem Projektionsraum für vielfältige Dokumente ausgestattet, dient HUMAN VALLEY ein Jahr lang als Bühne für hybride Präsentationen von Themen im Grenz- bereich. Es ist ein kollektiver und organischer Prozess, jederzeit offen für neue Begegnungen ...

Das Projekt beginnt mit «Balzac Nouvelle Vague» beziehungsweise der Frage, in welchem Mass die französische Nouvelle Vague von Balzacs Ambition beeinflusst war, jede literarische Fiktion lebens- echt zu gestalten. Etwa im Fall von Eric Rohmer, der den Aufbau seiner Filmzyklen an Balzacs Comédie humaine anlehnte, oder in Jacques Demys von Film zu Film immer wieder auftauchenden gleichen Protagonisten, einer literarischen Erfindung Balzacs, oder bei François Truffaut, dessen Hauptfiguren von Balzac besessen sind, von Antoine Doinel in Les 400 coups (1959) bis zu Pierre Lachenay in La peau douce (1964), einschliesslich Jean-Paul Belmondo, der in La sirène du Mississippi (1969) Balzacs La peau de chagrin (1831) liest, oder Delphine Seyrig, die Madame de Mortsauf aus Le Lys dans la vallée (1835) zitiert, ein Werk, das Godard 1966 ebenfalls verfilmen wollte, aber auch im Fall von Jacques Rivette, der vier Romane von Balzac verfilmt hat.

Obwohl er vielen als verstaubter klassischer Autor nicht enden wollender langweiliger Beschrei- bungen gilt, ist Honoré de Balzac der Erfinder eines unerhörten optischen Systems, das mit unendlich vielen Charakteren arbeitet und diese als Haupt- oder als Nebenfiguren seines panora- mischen Romanzyklus in Szene setzt. Unter anderen literarischen Entdeckungen, erfand Balzac auch Elemente wie Vorgeschichte, Fortsetzung und Nebenhandlung. Einige seiner literarischen Figuren, wie La femme de trente ans, La Torpille oder Eugène de Rastignac, sind zu Archetypen der Sozialwissenschaft geworden und in Brasilien bezeichnet man eine Vierzigjährige noch heute als eine „Balzaquiana“. Auch sein weniger berühmtes, düster-fantastisches Werk übte einen grossen Einfluss aus, zunächst auf die Gattung des dekadenten Romans und danach auf den modernen Roman Noir. Und wie Godard sagt: „Wir reden immerzu von einem alten Film, aber niemals von einem alten Balzac-Roman...“

Im Rahmen von HUMAN VALLEY im Museum Bärengasse präsentieren Dominique Gonzalez- Foerster und Tristan Bera – wie unermüdliche Detektive oder eine Combo aus leidenschaftlichen Lesern und Kinogängern – ihre Untersuchung über die anregenden Verbindungen zwischen Balzac und der Nouvelle Vague. Im Zusammenhang mit der Präsentation des ersten Kapitels von HUMAN VALLEY wird es auch eine Lesung von Catherine Millet (im Herbst 2011) und diverse Filmvorführ- ungen geben – weitere Informationen auf www.humanvalley.ch.

Nach «Balzac Nouvelle Vague» wird HUMAN VALLEY Gäste einladen, ihre eigene grenzwertige Forschungsarbeit vorzustellen.

Winter: «The Money Plot»

Die Winter Season «The Money Plot» von Egija Inzule, Tobias Kaspar und Hannes Loichinger wirft in einer Überlagerung aus Information und Fiktion einen Blick auf den gesellschaftlichen Umgang mit dem universellen Tauschmittel Geld.

In Issue O der Zeitschrift PROVENCE als thematischer Schwerpunkt eingeführt, werden mit Blick auf die von Chantal Georgel kuratierte Ausstellung «Les Journalistes» (1986/1987, Musée d’Orsay, Paris) Beobachtungen zu publizistischen Formaten und Gesellschaftsromanen des späten 19. Jahr- hunderts fortgesetzt und Honoré de Balzacs Roman Illusions perdues (1836–1843) dem Roman Bel- Ami (1885) von Guy de Maupassant gegenübergestellt – beide beschreiben die sozialökonomische Geschichte eines Parvenüs in der französischen Gesellschaft.

„Spätestens seit dem 19. Jahrhundert [werden] Geldverkehr und Finanzmärkte als exemplarische soziale Schauplätze ausgemacht“, wie der Literaturwissenschaftler Joseph Vogl unlängst in der FAZ am Sonntag schrieb. „[...] Es scheint, als wollte gerade die Literatur dort immer wieder jene Dynamiken, Typen und Machenschaften, die grossen Gesten und kleinen Geheimnisse, jene Wert- setzungen und Pathologien entziffern, die unser Geschick bestimmen.“ Er macht diesbezüglich die Parallelisierung der fortschreitenden Erzählung mit fortlaufenden Zahlungen im anonym erschienen Fortunatus (1509) oder den Spekulationsroman des von Krisen geschüttelten 19. Jahrhunderts – Émile Zolas L’argent (1891), Balzacs Bankiersromane – geltend.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte der Soziologe und Ethnologe Marcel Mauss den Tausch als primären Moment der sozialen Kontaktnahme und als Ursprung der Vergesellschaftung in die Gesellschaftstheorie ein. Dieses Konzept, unter anderem in seinem Aufsatz „Essai sur le don“ (1923/1924) elaboriert, sorgte in der Rezeption für Erstaunen, da soziales und ökonomisches Prinzip darin nicht als Gegensatz formuliert werden, sondern als unbedingter Zusammenhang. Die Gabe ist nach Mauss prinzipiell unbezahlbar, aber der Möglichkeit nach erwiderbar. Sie liegt zwischen der reinen und einseitigen Gabe, die keine Erwiderung zulässt, und der ökonomischen Transaktion, die mit der Bezahlung der erhaltenen Ware abgeschlossen ist. Im alltäglichen Umgang mit Geld wer- den soziale Konventionen sichtbar, wie beispielsweise das Geben von Trinkgeld, die in der Schwe- be zwischen den beiden Kategorien verbleiben und ungeschriebenen Gesetzen sozialer Handlungs- anleitungen unterliegen.

Nach den mit Issue V annoncierten Driftwoods publiziert PROVENCE im November 2011 die Sonderausgabe THE PROVENCE CITY GUIDE: NICE, einen Reiseführer für die Stadt Nizza, der im Rahmen der Präsentation «The Money Plot» erstmalig gezeigt wird: „You don’t come to France’s fifth-largest city for a quiet time or a seaside holiday. You come for business – not pleasure.“

Die Kunsthalle Zürich dankt: Präsidialdepartement der Stadt Zürich, LUMA Stiftung, Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung

Spring: «Microlima Zurich Tropical»

Frei nach Honoré de Balzacs imaginären Reise von Paris nach Java (Voyage de Paris à Java, 1832), präsentiert «MICROCLIMA ZURICH TROPICAL» reale und erfundene Reisen in die Tropen und andere Dschungel. Die Besucher von MICROCLIMA sind angehalten, in ein anderes Mikroklima einzutauchen, wodurch die Bezugspunkte sich verändern und Geschichten sichtbar werden, die in anderen Klimazonen und Erdteilen entstanden sind.

MICROCLIMA ZURICH TROPICAL ist ein Salon mit Arbeiten von Ana Roldán, Alejandro Cesarco, Gilda Mantilla und Raimond Chaves, Julia Rometti und Victor Costales, Radames ‘Juni’ Figueroa, Tetine und anderen. MICROCLIMA ZURICH TROPICAL beinhaltet auch eine Bibliothek und einen Kinoclub.
BIBLIOTECA AMAZONICA ist der Versuch, eine Bibliothek mit Publikationen und Postern von Irene Kopelman, Mariana Castillo Deball, Martha Hellion, Sophie Nys, Priscila Gonzaga, Leonor Antunes, Cassia Tabatini, Cecilia Palmeiro, Fabio Morais, Alexander Apostol, Jean Michel Wicker, Inti
Guerrero, Miguel Calderon, Andre Romao, Ricardo Domeneck, Ediciones del Exotismo OrdinarioInternacional, Alias Editorial u.a. aufzubauen.

Die Idee für die BIBLIOTECA AMAZONICA geht zurück auf die Recherchen von Mantilla und Chaves in den Bibliotheken des Amazonas von Iquitos in Peru („ Es gibt eine Stadt im Dschungel, in dieser Stadt gibt es eine Bibliothek und in dieser Bibliothek ist ein Dschungel“) sowie auf Dominique Gonzalez-Foersters Untersuchungen über die Zukunft von Büchern („ Ist es möglich, diese Bibliothek zu erweitern, und falls ja, wie kann es auf eine komplett andere Weise geschehen?“) und das Verhältnis von Text, Raum und Klima in ihrer Ausstellung «Chronotopes and Dioramas» im der Dia Art Foundation/Hispanic Society of America im Jahr 2010.


Der CINE CLUB DE LOS TROPICOS zeigt in einem wechselnden Programm Filme, die – obwohl sie in keinem direkten Bezug zu Balzac stehen – realistische Erzählungen untersuchen, vielschichtige Porträts verschiedener Aspekte der Gesellschaft präsentieren und mit Balzac die Ambition teilen, Fiktionen (und Realitäten) lebensnah zu kreieren. Gezeigt werden unter anderem die Künstlerfilme An Uncomfortable Eagerness (2010) von Gilda Mantilla und Raimond Chaves, eine Arbeit über ihre Untersuchungen in den Bibliotheken des Amazonas in Iquitos, The Splinter from the Tree (2007) von Javier Bosques, ein persönliches Porträt über das Leben und die Geschichte der Familie des Künstlers und Silvan Kälins „ Telenovela“ Lagoa do Ouro (2008), die sich um den Mikrokosmos der alltäglichen Dramen eines kleinen Dorfes von Pernambuco in Brasilien dreht.


Im Laufe der Ausstellung wird die Präsentation den Raum weiter überwuchern – Werke und Bücher werden hinzugefügt, das Filmprogramm erweitert. «MICROCLIMA ZURICH TROPICAL» zelebriert auch Balzacs Versuch, sein eigenes Mikroklima zu kreieren: Ein gescheiterter Versuch, das sein Haus in Paris umgebende Landstück in eine Ananasfarm zu verwandeln.

Das Briefpapier, auf dem dieser Pressetext gedruckt wurde, ist ein Nachdruck von Marcel Broodthaers Briefpapier für sein fiktives Musée d’art Moderne im Jahr 1969. Es wurde von Alejandro Cesarco 2008 erstmals reproduziert und findet hiermit auf seinen Vorschlag hin erneute Verwendung.
Eröffnung: Samstag, 14. Januar 2012, 17–20 Uhr mit Canapés und Cocktails von David Waddington und Tom Collins / Bistrotheque, London

Pablo León de la Barra is a thinker and an exhibition maker
http:/centrefortheaestheticrevolution.blogspot.com


Pablo León de la Barra dankt dem Architekten Douglas Stewart für die Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Gedanken zu MICROCLIMA, entstanden in einer langen Nacht in einem Club im Londoner East End, wo sie eine Gruppe von Männern entdeckten (denen sie sich später anschlossen), die ohne Hemd tanzten und so ihr eigenes Mikroklima im kalten Winter Londons kreierten.

Die Kunsthalle Zürich dankt: Präsidialdepartement der Stadt Zürich, LUMA Stiftung

Midsummer: «Back To Nature»

as fünfte und letzte Kapitel von Human Valley, «Back to Nature», dreht sich um den Begriff „Natur“, so wie sie in Bildern aus Büchern dargestellt wird, die aus aufgegebenen Archiven stammen. Die Bücher erscheinen nicht mehr in alphabetischer Reihenfolge, sondern sind in kleine Gruppen nach visuellen Anhaltspunkten neu zusammengestellt. Derart aus dem Zusammenhang gerissen und ohne den Begleittext erhalten die Fotografien von Ereignissen, die einige Zeit zurückliegen, eine neue Präsenz, indem sie miteinander zu kommunizieren beginnen. Anhand verschiedener Recherchen wird die Möglichkeit einer Rückkehr in die Wildnis untersucht.

Godards Film Une femme mariée (1964) ist aus „Fragmenten“ zusammengesetzt.
Die Untertitel des Films markieren Kapitel, Episoden, Vignetten und Tableaus.
Eigentlich ist es ein zu einem Film verarbeiteter Stapel Zeitschriften.
Storsveen / Mugaas führen diese Idee der Ansammlung aus Fragmenten weiter. Die Fortsetzung von Human Valley widerspiegelt die spielerischen Gegenüberstellungen, die man in den ALBUM#- Heften findet. Der narrative rote Faden entspinnt sich um die in ALBUM# bevorzugten skandinavischen Themen herum: Nacktheit und Universum, Sehnsucht und Haustierhaltung, Melancholie, Mutterschaft und einsame Männer.

Für die Installation wurden die Bücher aus den Regalen geholt und in Gruppen auf kleinen Buchständern präsentiert, so dass sie an bestimmten Stellen aufgeschlagen werden können. Filmfragmente werden aus dem ursprünglichen Zusammenhang gerissen gezeigt. Sie mögen willkürlich erscheinen, aber bei genauerem Hinsehen werden inhaltlich oder durch witzige visuelle Anspielungen lose miteinander verbundene Themen erkennbar. Das Bett lädt dazu ein, sich hinzulegen, um zu schlafen (oder miteinander zu schlafen?) oder zu lesen, aber wenn man die verschiedenen Elemente ringsum genauer betrachtet, merkt man, dass die Bilder an der Wand einen Bezug zu den Büchern und zum Raum haben. Wenn man dort liegt, vollendet man lediglich eine bestehende Komposition. Man wird selbst zum entscheidenden Element in einem Gefüge aus Verweisen, Bildern und filmischen wie literarischen Narrativen.

Storsveen und Mugaas haben sich Mitte der 1970er Jahre in einem alternativen gesamtheitlichen Schulkontext in Norwegen kennengelernt. In Skandinavien war damals die Zeit der freien Kinder- und Sexualerziehung angebrochen, die Zeit des eigenhändigen Brotbackens und der Hausmänner, eine Haltung, die beide prägen sollte. Der feste Glaube an die Möglichkeit, traditionelle Werte hinter sich zu lassen und in einen freien Zustand zurückzukehren, in Harmonie mit der Natur zu leben und sich nicht länger von den Zwängen bürgerlicher Werte einschränken zu lassen, katapultierte optimistische Menschen mit voller Kraft in die Zukunft und stürzte sie kopfüber in die 1980er Jahre. Inzwischen ist einige Zeit vergangen.

Storsveen und Mugaas waren schon immer hungrig auf Bilder und haben im Lauf der Jahre eine grosse Sammlung zusammengetragen, bei der es ihnen wenig auf die Herkunft der Bilder ankam. So wurde die Sammlung zu einem Ort der Suche nach verborgenen Wahrheiten über den Sinn des Lebens und den Zustand der Dinge im Allgemeinen.

Tristan Bera (geboren 1984, lebt und arbeitet in Paris). Als Anhänger von dekadenter Ästhetik und Crossover-Ausstellungen arbeitete er an diversen Mainstream-Ausstellungen mit, wie Dada (2005/2006) im Centre Pompidou, Richard Wagner, visions d’artistes (2005) und Gainsbourg 2008 in der Cité de la Musique in Paris. Er hat im Studio Frédéric Sanchez gearbeitet (2008). 2009 erwarb er einen MA in Philosophie und einen BA in Kunstgeschichte. Zurzeit arbeitet er im Kreativlabor von Le Pavillon/Palais de Tokyo in Paris. Gemeinsam mit Dominique Gonzalez-Foerster bereitet er die Dreharbeiten für einen Kurzfilm vor und arbeitet an einem Buch über J. K. Huysmans.

Dominique Gonzalez-Foerster (geboren 1965, lebt und arbeitet in Paris). Ihre Tätigkeit umfasst Environments, Filme, Bühnenarbeiten und Architektur. In jüngerer Zeit schuf Dominique Gonzalez-Foerster die ortsspezifische Arbeit Desert Park (2010) für Inhotim, Brumadinho, Brasilien, und präsentierte 2011 zusammen mit Ari Benjamin Myers in New York und Brüssel die Performance K.62/K.85 und im New Yorker Guggenheim Museum T.1912. Zu ihren neueren Einzelausstellungen gehören Projekte für die Turbinenhalle der Tate Modern in London (2008), das MUSAC – Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y Léon (2008) und das Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris / ARC, Paris (2007). Gegenwärtig bereitet sie gemeinsam mit Tristan Bera die Dreharbeiten für einen Kurzfilm vor.

PROVENCE (herausgegeben von Tobias Kaspar und Hannes Loichinger) ist ein auf acht Ausgaben beschränktes Magazin, dessen erste Ausgabe, Issue P, im Rahmen einer mit Egija Inzule realisierten Ausstellung mit einer Arbeit von John Knight und Dokumenten zu Ghislain Mollet-Vieville im Juni 2009 in Basel lanciert wurde. Seither erschienen die Ausgaben Issue R, O und V, unter anderem in Verbindung mit der Ausstellung «In the Middle of Affairs» im Künstlerhaus Stuttgart, und Präsentationen bei Silberkuppe, Berlin und dem Artist’s Institute, New York (alle 2010).

Egija Inzule ist Kuratorin und arbeitet zurzeit an einer Ausstellungs- und Publikationsreihe in Riga. Tobias Kaspar ist Künstler und lebt in Berlin. Hannes Loichinger leitet gemeinsam mit Valérie Knoll die Halle für Kunst in Lüneburg.

Elise Storsveen (lebt und arbeitet in Oslo): «Zurzeit suche ich nach Antworten auf folgende Fragen: Lassen sich Bilder vom Weltall und den Himmelskörpern mit afrikanischen Knüpfbatik-Techniken so verbinden, dass eine ungezwungene Einheit entsteht? Kann man die frühe abstrakte Kunst entschlüsseln und mit eigenen Inhalten füllen? Ist es möglich, künstlerische Problemstellungen gemeinsam mit seinem alten Vater zu lösen?»

Eline Mugaas (lebt und arbeitet in Oslo): «Jetzt, am Endpunkt der analogen Fotografie, bin ich unsicher, ob die Antwort digital ist, oder ob mein Interesse eher den physischen Aspekten von Bildern gilt. Momentan arbeite ich an einer Bildersammlung – ein Abschied von der analogen Fotografie, vom Film und der Dunkelkammer – eine Liebesbrief an die Grauwerte. Ein Verweilen beim Grau und ein Willkommensgruss an die grauen Haare.