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Ross Bleckner

03.11.–30.12.1990

Diese Einzelausstellung des amerikanischen Künstlers Ross Bleckner schafft erstmals in Europa einen Überblick über sein malerisches Werk der 80er Jahre. Ausgewählt wurden bestimmte Werkserien, so beispielsweise "Architecture of the Sky" (Architektur des Himmels), die für den Künstler im Hinblick auf sein zukünftiges Schaffen von exemplarischer Bedeutung sind.

In allen Bildern von Ross Bleckner bleibt seine leidenschaftliche Behandlung der Leinwände mit verschiedenen malerischen Ingredienzen wie Ölfarben, Metallpigmenten oder Wachs augenfällig. Der taktile Reiz seiner meist grossen Malflächen wirkt unmittelbar auf den Betrachter ein und macht spürbar, dass alle metaphorischen Anklänge, Stilzitate und konzeptuellen Brüche nur denkbar sind im Zusammenhang der beschwörenden Verdichtung von farblicher Materie. Bei aller Verschiedenheit seiner bildnerischen Ausdrucksformen bleibt als Grundtenor eine atmosphärische Bilddramaturgie wesentlich, die sich aus dem Spannungsverhältnis von Hell und Dunkel nährt, dies sowohl in rein malerisch optischer als auch in geistiger Hinsicht.

In organischen Impulsen und langwierigen Arbeitsprozessen öffnen sich beseelte Räume zwischen Abstraktion und Figuration. Streifenformationen, von der Op Art ehemals in mechanistischer Gleichförmigkeit aufgefasst, werden farbsphärisch durchpulst und bis zu naturnahen Erscheinungen gesteigert. Ihr halluzinatives Flimmern wird sublim und ändert sich in weiteren Bildern zu nächtlicher Verdunkelung, in der vereinzelte Lichtquellen aufblitzen oder schimmern. Ihr inneres Glühen kann sich weiter in symbolistische Szenarien weben, die unverhüllter das stets latent vorhandene Todesmotiv thematisieren. Der exzessiv ausgetragene Helldunkelkonflikt erscheint als unablässiges Kräftespiel von subjektiver Imagination und gesellschaftlicher Wirklichkeit, Hoffnung und Desillusionierung, und umfassender, von Eros und Tod.

Presseinformationen

Für Bildanfragen, Informationen zum Ausstellungsprogramm und Interviews kontaktieren Sie bitte Aoife Rosenmeyer: presse [​at​] kunsthallezurich.ch oder +41 (0)44 272 15 15