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Einiges aus dem Archiv ... - Akademie - Kunsthalle Zürich
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Einiges aus dem Archiv ...

Gilbert & George hatten schon im 1992 eine Ausstellung bei uns in der Kunsthalle Zürich. Wir haben im Archiv gestöbert und einige Pressestimmen für Sie zusammengetragen.

Roman Hollenstein, «Eine Kathedrale der Melancholie», in: Neue Zürcher Zeitung, 24.01.1992, 23.

«Das sonst so nüchterne Ausstellungsinstitut wirkt wie eine Doppelkathedrale mit Narthex, erleuchtet von 'Glasfenstern', die die Weltansicht der beiden Künstler zur Schau stellen.»

Rudolf Schmitz, «Stumme Choräle von Liebe und Gewalt», in: Frankfurter Allgemeine, 20.2.1992.

«Wuchtige Bedrohung und kirmesbunte Natur sind in ein Emblem außerirdischer Dimension verwandelt. Daß konstruierte Bilder wie diese nicht nur «geschluckt» werden, sondern Empfindungen ungewohnter Schönheit, befreiender Weltsicht und unverbrauchter Perspektive hinterlassen, gehört zu den Geheimnissen dieser Malerei mit den Mitteln der Fotografie.»

Ludmila Vachtova, «Das Leben ist so trostlos wie der Tod», in: Die Weltwoche, 20.2.1992.

«Als ob die Zeit an ihnen vorbeigegangen wäre, stehen die ewigen Knaben mit undurchsichtigen Lächeln jetzt in Zürich, die Gesichter rosa gebügelt, die regungslosen Hände zum blitzschnellen Signieren parat. Wie immer in solid insularen Anzügen, mit leichtem Zimtduft, die Schuhe um eine halbe Nummer zu gross, spielen sie das Sinnbild vertrauenswerter Durchschnittlichkeit.»

Übrigens: Auch an der diesjährigen Eröffnung unterschreiben Gilbert & George ihre Merchandising-Artikel für Sie. Die Signierstunde findet am 21. Februar von 19 bis 20 Uhr statt.

Gerhard Mack, «Eine Liturgie des Menschen», in: Süddeutsche Zeitung, N2. 26, 1./2.2.1992, 16.

«Die Botschaft ist ernst gemeint; Ironie ist nicht die Sache von Gilbert und George. Dennoch scheinen sie unter der Hand Zweifel beschlichen zu haben: Auf den Bildern wird die Rißlinie schnell zur Plastikfolie, die die Figuren einschweißt (etwa bei 'Dead Head'), das symbolische Verfahren verflacht die Menschen zum Ornament, läßt sie in den riesigen Blüten verschwinden ('All') und zwischen den Häuserpanoramen der Stadt erdrücken ('Crush').»

Christoph Doswald, «Gilbert & George: Das Duo als Kunst- und Lebensform», in: Sonntags Zeitung, 12.1.1992, 17.

«Während Warhol, Rauschenberg und Co. noch der schönen Warenwelt huldigten, zeichnen Gilbert & George das morbide Bild eines menschlichen Alltags, der völlig aus den Fugen geraten scheint»

Angelika Affentranger-Kirchrath, «Kompromisslos normal» in; Zürichsee-Zeitung / Allgemeiner Anzeiger / Grenzpost, 25.01.1992, 12.

«Gilbert & George nehmen sich in ihren Arbeiten auch grosse Freiheiten heraus. Sie stülpen Motive um, verfügen beliebig über Proportionen, heben die Schwerkraft auf und verwenden unterschiedliche malerische und fotographische Techniken. Sie spielen auf banal Alltägliches genauso wie auf religiös Synkretistisches an. Kurz: Sie liefern den Interpreten eine Menge Stoff.»