
Verwischen Rauch und Vorhänge die Grenze zwischen Freund und Feind, zwischen Selbst und Anderen? Im dritten und letzten Blogeintrag zur Ausstellung Portrait of an Eye von Pauline Boudry/Renate Lorenz stellen wir die Arbeit Opaque vor.
Zwei Performer sprechen, von einem Vorhang verdeckt, in der Ruine eines öffentlichen Schwimmbads. Sie behaupten, die Repräsentant/innen einer Untergrundorganisation zu sein. Weitere Besucher/innen gibt es nicht, der Ort scheint verlassen. Wenn der Vorhang schliesslich geöffnet wird, erscheint ein weiterer Vorhang. Dieser, mit Pink-Zebra-Muster, verknüpft die Kriegstechnologie des Camouflage mit der Stylishness von queeren Outfits und wird zum Hintergrund für einen Auftritt von dichtem farbigen Rauch. Der Rauch erinnert an Bombenabwürfe ebenso wie an Rauch-Signale bei einer politischen Kundgebung. Ein Text von Jean Genet thematisiert das Begehren nach dem Feind, und zwar einem erklärten, totalen und unterworfenen Feind, der «aussieht wie ich, sich kleidet wie ich und an meiner Stelle lebt».
Verwischen Rauch und Vorhänge die Grenze zwischen Freund und Feind, zwischen Selbst und Anderen? Und gewähren sie den Körpern, die sie umhüllen, das „Recht auf Opazität“ (Edouard Glissant), das Recht, sich der Transparenz zu entziehen?
Super-16-mm / HD-Video,10 Min.
Performer: Ginger Brooks Takahashi, Werner Hirsch
Kamerafrau: Bernadette Paassen
Ton: Johanna Wienert
Set-Fotografin: Andrea Thal
Tongestaltung: Rashad Becker
Farbkorrektur: Matthias Behrens (Waveline)