Die Lange Nacht der Zürcher Museen 2018
19:00–02:00
Die Kunsthalle Zürich ist auch bei der nächsten Langen Nacht der Zürcher Museen mit dabei. Der Ticket-Vorverkauf beginnt Mitte August in den teilnehmenden Museen, in den VBZ Beratungs- und Verkaufsstellen und beim Tourist Service im HB Zürich.
Unser Programm:
18–20 Uhr
Inszeniere Dich als Kunstfigur! Workshop für Gross und Klein
Hol Dir Inspiration von den Ausstellungen im Löwenbräuareal und verwandle Dich in eine Kunstfigur, was fotografisch festgehalten wird. Ein bunter Kleiderfundus und viel Klimbim warten auf Dich!
18, 20 und 22 Uhr
Führung durch das Löwenbräukunst-Areal
Die Institutionen des Löwenbräukunst-Areals führen durch das Areal, wo früher Bier gebraut wurde, später die Bässe wummerten und heute Kunst aus der ganzen Welt gezeigt wird.
19-19.30 Uhr
Ausstellungsrundgang
Gemeinsamer Rundgang durch die Ausstellungen 100 Ways of Thinking und Georgischer Modernismus: Die Fantastische Taverne der Kunsthalle Zürich.
19:00–19:30
Was können wir wissen und was können wir nicht wissen?
Eine kritische Perspektive aus der Theologie von Prof. Dr. Konrad Schmid
19.30–20 Uhr
Die Ökonomie der Werte
Alexander F. Wagner, SFI Professor am Institut für Banking und Finance der Universität Zürich, spricht über den Wettstreit der Werte am Finanzmarkt - dem härtesten aller Schauplätze.
Oft stehen wir im täglichen Leben vor einer Wahl: Mehr persönlichen Nutzen zu erlangen (durch Geld oder andere greifbare Werte) oder gewissen ethischen Normen zu folgen. Es geht uns also wie dem Hund im Bild, der sich nach der Wurst sehnt, aber beim Sprung dorthin das wertvolle Geschirr riskiert. Auch im Wirtschaftsleben gibt es solche Entscheide, und oft entfalten sie eine grosse Tragweite. Dabei geht es nicht nur um Verstösse gegen Gesetze: Nicht alles, was legal ist, ist auch richtig. In diesem Vortrag führt Alexander Wagner eine interdisziplinäre Reise durch die Finance, die Psychologie und die Ethik. Im Zentrum stehen Fragen wie: Führen die Finanzmärkte eher zu weniger ethischem Verhalten von Unternehmen? Welche Werte setzen sich auf dem Finanzmarkt durch? Haben Manager und Investoren „hundert Sichtweisen“ oder gewinnt letztlich eine richtige Strategie? Diese Fragen sind wichtig: Es geht um die Wurst!
20–21 Uhr
Die grosse Al-Chemie Show
Christopher Braun und Roger Alberto, Islamwissenschaftler und Chemiker, verschmelzen ihr Wissen zu einem alchemistischen Sud. Was kommt dabei raus? Gold, Jugend oder gar der Stein der Weisen?
Vortrag und Experiment
Die Chemie, die Lehre von der Transmutation der Stoffe, hat ihren Ursprung zweifellos im Orient. Orientalische Gelehrte wie Ǧābir Ibn Ḥayyān (im lateinischen Westen Geber genannt), Ibn Sīnā (Avicenna) und Ibn Arfaʿ Raʾs gehören zu den Grossen der frühen Natur- und Geisteswissenschaften. Das empirische, chemische Wissen war breit, wurde aber im Okzident erst im frühen 13. Jh. mit Roger Bacon als eigentliche Wissenschaft praktiziert. Diese frühe Form der Chemie, in der christlichen Welt der damaligen Zeit etwas despektierlich als Alchemie bezeichnet, war gar nicht nur die Kunst, Gold herzustellen, sondern umfasste auch das Wissen über die Kunst mit Metallen umzugehen. Albertus Magnus etwa, inspiriert durch arabische Texte, verfasste im 13. Jh. das Librium Mineralium, eine ausführliche Beschreibung von Erzen und ihrer Behandlung. Agricolas De Re Metallica (1530) war (und ist) ein Standardwerk zur Erzverhütung, geschrieben aus lebenslanger Erfahrung im Bergbau. Eine der grossen Schwierigkeiten beim Lesen dieser Bücher ist die aus heutiger Sicht schwerverständliche Sprache. Viele Experimente wurden in einer eigenen Geheimsprache oder in Anagrammen beschrieben, damit Konkurrenten sie nicht reproduzieren konnten.
Der Vortrag wird faszinierende Einblicke in die chemische Sprache und ins chemische Denken seit arabischer Zeit liefern. Den Höhepunkt der Veranstaltung stellt die Reproduktion historischer Versuche zur Metallumwandlung dar. Die Besucher werden Experimente nacherleben können, die Gelehrte im Orient und im Okzident bereits vor einigen Jahrhunderten in ihren Laboren durchgeführt haben.
21:00: Feuernde Synapsen und geschmeidige Bewegungen. Tanz und Performance Vortrag mit einer Tänzerin und dem Hirnforscher Prof. Dr. Lutz Jäncke
Was für ein Feuerwerk produziert das Gehirn einer Ballerina? Live Performance einer Tänzerin aus dem Ensemble des Zürcher Balletts, und Lutz Jäncke, Neuropsychologe an der Universität Zürich.
21:00 Konzert von Mathias Hauser (CH) mit Live-Visuals von Andi Hofmann (CH).
21.30–22 Uhr
Die Drohnen sind los! - Drones to the rescue!
Davide Scaramuzza, Professor für Robotik, lässt seine künstlichen Fledermäuse die Kunsthalle erobern. Wie orientieren sie sich? Finden sie überhaupt den Eingang?
Basel, Sonntag der 24. April 2022, 02:11:37, der schweizerische Erdbebendienst registriert Erschütterungen. Mit einer gemessenen Stärke von 6.7 auf der Richter-Skala ist dies kein übliches Erdbeben. Die gesamte Feuerwehr der Region wird alarmiert.
02:12:55, der Kollaps eines alten Teils des Basler Kantonsspitals in Liestal wurde der Notfallzentrale gemeldet. Ein Grossaufgebot wird vor Ort geschickt.
02:31:43, der Korpskommandant der Feuerwehr von Basel-Land ist vor Ort. Sieben Person werden vermisst. Er entscheidet sich für den Einsatz von autonomen Drohnen. Die Einsturzgefahr ist zu hoch um Rettungskräfte einzusetzen.
02:39:12, ein Schwarm von 25 faltbaren Drohnen fliegt ins Gebäude hinein. Diese teilen sich auf um eine möglichst effiziente Suche nach Verschütteten zu erlauben.
02:41:10, Drohne Nummer 21 hat den ersten Verletzten geortet. Anhand dieser Information finden die Rettungskräfte einen direkten Weg zu der Person. Das Risiko ist minimiert.
02:45:03, nach nur 5 Minuten und 51 Sekunden ist die Mission der Drohnen zu Ende. Eine virtuelle Karte des gesamten eingestürzten Teils des Spitals wurde erstellt. Ein sicherer Weg zu den sechs verbleibenden Verletzten wurde gefunden.
Ein solches Szenario ist die Vision unserer Forschungsgruppe. Wir entwickeln Algorithmen, die es Robotern ermöglichen, unbekannte Gebiete selbständig zu erkunden und gegebenenfalls Hilfe benötigende Personen zu finden. Dadurch können sie an Orte geschickt werden, die für Menschen unzugänglich oder zu gefährlich sind. Dazu gehören einsturzgefährdete Gebäude wie hier oder atomar verseuchte Anlagen.