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Churchgoer Malek: «Wie werde ich Assistent von Rob?» - Akademie - Kunsthalle Zürich
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Churchgoer Malek: «Wie werde ich Assistent von Rob?»

Churchgoer Malek hat die Ausstellung Rob Pruitt: The Church vier Wochen lang besucht und dabei auch das Team der Kunsthalle Zürich besser kennen gelernt. Für seinen letzten Beitrag im Rahmen des Projekts The Churchgoers hat er sich mit Seline Fülscher unterhalten, die in der Kunsthalle Zürich für Kunstvermittlung zuständig ist.

Malek: Guten Tag, Seline, ich habe dich bereits mehrmals hier gesehen. Kannst du mir von deiner Arbeit hier in der Kunsthalle erzählen?

Seline: Sehr gerne, ich bin zuständige Person für die Kunstvermittlung hier.

Was heisst das genau?

Ich koordiniere z.B. die Workshops und Rundgänge hier. Zum Beispiel führen wir Workshops für Schulklassen durch. Daneben gibt es auch Familiennachmittage in der Kunsthalle. Dann machen wir gemeinsam einen Rundgang durch die Ausstellung und gehen dann ins Studio.

Wo ist das und was läuft dort?

Das Studio ist hier hinter diesem grossen Raum. Meist machen wir etwas Kreatives und produzieren quasi selber Kunst. Wenn es möglich ist, hat es einen Bezug zu dem, was hier ausgestellt wird.

Wie geht ihr mit der momentanen Ausstellung um? Ich frage mich eben, ob es realistisch ist, mit Kindern und Familien einen Vorhang zu produzieren.

Ja, das könnte interessant sein, aber finanziell und zeitlich wäre das sehr aufwendig. Man bräuchte sehr viel Material.

Seline, du hast für The Church eine neue Form der Vermittlung entwickelt. Besucherinnen und Besucher können dir per SMS Fragen zur Ausstellung stellen. Ist das Projekt gelungen?

Am Anfang habe ich pro Tag so ein bis zwei Nachrichten bekommen.

Das hört sich doch gut an, finde ich.

Ja, es war gar nicht so schlecht, aber ich hatte höhere Erwartungen. Zudem bin ich ein ungeduldiger Mensch. Ich habe mir eben gedacht, dass ich so gegen vier bis fünf SMS bekommen würde. Wir finden uns immer noch im Januarloch. Ich glaube, das hat damit zu tun.

Welche Fragen wurden dir gestellt?

Zu dem Titel wurde ich viel befragt. Oder wieso hier eine Kirche sein soll. Eine Frage ist und war, ob der Verein 500 Jahr Reformation Einfluss auf die Ausstellung hat, weil der Verein die Ausstellung finanziell unterstützt hat.

Das interessiert ich mich auch!

Nein, der Verein hatte keinen Einfluss. Die inhaltlichen und kuratorischen Entscheidungen hat Daniel Baumann getroffen.

Wie antwortest du auf die Fragen? Ich meine, es ist manchmal schwierig eine gute Antwort zu finden, oder?

Ich habe oft sehr intuitiv geantwortet. Dabei ist es manchmal nicht einfach eine Balance zu finden zwischen intuitiv und gehaltvoll.

Du hast die Fragen, die du bekommen hast, fotografiert und im Studio an eine Wand gehängt. Welche Frage hat dir besonders gefallen?

Schwierig zu sagen. Ich habe gerne Fragen, die mich überraschen und herausfordern und bei denen ich nicht von Anfang an eine Antwort habe. Ausserdem finde ich es gut, wenn ein Dialog staatfindet. Das Ziel vom Experiment ist es, eine kollaborative Wissensproduktion zu haben. Das heisst, ich will mit der Person, der ich schreibe, gemeinsam eine Lösung finden. Zudem möchte ich nicht die fixfertige Antwort auf dem Silbertablett liefern.

Wie machst du das denn?

Indem ich beispielsweise zurückschreibe und selbst eine Frage stelle.

Jemand hat dich gefragt, wie man Assistentin von Rob Pruitt werden kann. Das finde ich eine herzige Frage.

Die wird mir immer wieder gestellt. Im Dezember hatte ich viele Rundgänge mit Berufsschulklassen. Die Jugendliche sind zwischen sechszehn und achtzehn Jahre alt und da wurde das immer wieder gefragt. Ich glaube, die Kunst von Rob Pruitt spricht eine Sprache, die Jugendliche gut nachvollziehen können.

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Dieser Blog ist mein letzter Blog in der Kunsthalle und es hat mich wirklich sehr gefreut, hier mitzuwirken. Einerseits fiel es mir fast immer schwer, eine gute Idee für den Blogbeitrag zu finden, anderseits war es so eine grosse Herausforderung für mich. Ich hoffe es, dass es mir gelungen ist.