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Churchgoer Malek: Einsam und gemeinsam sein - Akademie - Kunsthalle Zürich
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Churchgoer Malek: Einsam und gemeinsam sein

Churchgoer Malek begleitet das Projekt The Church vier Wochen lang mit seinen Beobachtungen. In der zweiten Woche hat er festgestellt, dass man sich in der Ausstellung einsam fühlen oder Gemeinschaft erleben kann.

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Ich versuche mich so viel wie möglich mit den Ausstellungsbesucherinnen und -besuchern auszutauschen, deshalb wollte ich jemanden fragen, was ihm als erstes aufgefallen sei, als er den Raum betreten hat. Ich bin also auf einen Besucher der Ausstellung zugegangen und habe ihn gefragt, was er von dem Raum hält. Er antwortete mir: Es sei wunderbar, wie es aussähe und vor allem sei der grosse Vorhang sehr schön. Nur ein Bild darauf gefalle ihm nicht. Warum denn, habe ich gefragt. Er antwortete: Bei allen Bildern sei das Thema die Geschichte der Menschheit, nur bei diesem gehe es um den Weltraum. Er erfühle sich einsam, wenn er das sehe. Den Tisch in der Mitte der Ausstellung finde er aber fantastisch. Die Farben und die Zeichen seien sehr harmonisch.

Etwas später sah ich einen Mann, der sich nachdenklich die Bilder anschaute, die überall in der Halle verteilt sind. Ich fragte: Woran denkst du, wenn du diese Bilder ansiehst. Keine Ahnung, sagte er. Ich versuchte ihm dann zu erklären, warum der Künstler die Bilder so gemalt hat. In der Pressekonferenz hatte Rob Pruitt nämlich erzählt, dass er sich unwohl fühlt, wenn zu viele Menschen in einem Raum sind. Wenn er dann auf seine Bilder blickt, dann stellt er sich vor, dass er irgendwo anders ist, wo es keine Menschen ausser ihm gibt. Ich hoffte, dass ich das richtig verstanden habe, sonst habe ich ihn jetzt falsch dargestellt.

Auch am Abend hatte ich Gelegenheit zum Austausch: Openki wurde vorgestellt. Es waren viele Menschen im Raum – dem Künstler Rob Pruitt hätte es wohl nicht so gefallen. Ich jedoch fand es sehr interessant, vor allem, dass sowohl junge als auch alte Menschen da waren. Ich hatte keine Ahnung davon, was Openki ist, obschon ich ein paar Leute von ihnen seit ungefähr einem Jahr kenne. Das fand ich sehr schade. Jetzt weiss ich: «Openki ist eine interaktive Web-Plattform in Entwicklung mit dem Ziel, einen hürdenfreien Zugang zu Bildung für alle zu ermöglichen.» Wir haben mit ein paar amüsanten Kennenlernspielen begonnen. Dann sollte jede/r sich eine Person suchen, die sie oder er nicht kannte. Das Ziel war herauszufinden, bei welcher Tätigkeit eine Person das Zeitgefühl verliert, was sie also sehr gerne macht. Ich habe gesagt, dass ich beim Deutsch lernen und bei einem Spaziergang durch die Stadt das Zeitgefühl verliere. Nachdem wir fertig gesprochen hatten, bekam jede/r einen Zettel. Darauf sollte man schreiben, was man einer anderen Person beibringen kann und was man sich wünscht zu lernen. Wir haben unsere Wünsche auf das Blatt von Openki eingetragen. In einem zukünftigen Blogbeitrag möchte ich ausführlicher über Openki schreiben.